Das Optik-Team der Fachhochschule Nürnberg wollte genau wissen, wie es um die Qualität der Sonnenbrillen Nürnberger Bürger bestellt ist.Wie gut ist also der ´Schutzfaktor` für die Augen? So startete eine Testaktion im Labor des Fachbereichs ´Elektro-, Feinwerk- und Information` hinsichtlich der wichtigsten Eigenschaften von Sonnenbrillen nach den Vorgaben der Europäischen Norm EN 1836.

Geprüft wurden 95 Brillen mit unterschiedlichen Stufen der Abdunklung. Alle boten ausreichenden UV-Schutz nach der Norm. Also doch viel Lärm um nichts? Die Norm stammt mit geringfügigen Änderungen aus den achtziger Jahren. Die Erkenntnis, wie stark die Augen durch UV geschädigt werden können, ist dabei noch nicht verarbeitet. Sonnenbrillen nach dem heutigen Stand der Technik blockieren das ultraviolette Licht zu nahezu 100 Prozent. Sie dürfen dann das Zeichen ´UV 400` oder ´100 Prozent UV-Schutz` tragen. Bei diesem Kriterium mussten allerdings bereits 32 Prozent der untersuchten Prüflinge passen.

Das vernichtende Urteil ´Nicht verkehrstauglich` gab es für zwölf Prozent der Sonnenbrillen. Diese waren entweder so extrem eingefärbt, dass die Signallichter Rot, Gelb, Grün oder Blau nicht ausreichend zu erkennen waren oder mit einer Lichtdurchlässigkeit unter acht Prozent (Schutzstufe 4) einfach zu dunkel, um noch vernünftig sehen zu können. Diese Brillen müssen entsprechend der EN-Verordnung deutlich die Information ´Sehr dunkel getönt: nicht verkehrstauglich` tragen. Das war aber nach Aussage der jeweiligen Besitzer nicht der Fall.
Bleibt die Frage, wer also hier bei einem Unfall haftet? Schließlich verließ auch der letzte Teilnehmer das Labor mit dem Versprechen, seine zu dunkle Brille nur noch auf dem Gletscher oder am Strand zu tragen.

Als Fazit halten die Tester fest, dass nur Sonnenbrillen mit dem CE-Zeichen, dem Zeichen ´UV 400` oder ´100 Prozent UV-Absorption` und angegebener Schutzstufe gekauft werden sollten, will man seine Augen nicht schädlicher ultravioletter Strahlung aussetzen.

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